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Dirks Leben am Existenzlimit

bunte_hunde 53,726 lượt xem 1 year ago
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Manchmal ist hinter dem ersten Eindruck eine ganze Welt verborgen. Dirk war auf dem Gymnasium, hat eine Ausbildung abgeschlossen und viele Jahre gearbeitet. Heute kämpft er mit Dosen Sammeln gegen die Altersarmut.

Danke an Dirk, dass Du mir zu Deiner Welt so einen offenen und freundlichen Zutritt gewährt hast! Es waren interessante, erlebnisreiche und sehr schöne Tage mit Euch beiden!

Ein Film von Anke Denks



Im Frankfurter Bahnhofsviertel gehört das Elend von Junkies und Prostituierten zum traurigen Alltag. Auf offener Straße konsumieren schwerste abhängige Menschen Drogen, spritzen Heroin und Kokain und rauchen Crack. Beschaffungskriminalität und Prostitution gehören zum Alltag der Süchtigen.

Mitten in diesem Drogenhotspot und Frankfurter Problembezirk sitzt Dirk auf der Straße an einen Laternenpfahl gelehnt, und er erzählt davon, wie auch er hier einst jeden Tag verzweifelt sein Geld für die Sucht nach Kokain und Heroin ausgab.

Viele Jahre, in denen er schon schwerst von Drogen abhängig war, hat Dirk noch erfolgreich als Physiotherapeut gearbeitet, und niemand ahnte sein dunkles Geheimnis.

In der Frankfurter Taunusanlage erzählt er dann genauer von seinem ungewöhnlichen und oft schwierigen Lebensweg. Und er zeigt mir das Denkmal für die vielen Drogentoten, die Frankfurt am Main jedes Jahr zu beklagen hat. Dirk selbst kennt aus seiner eigenen Zeit im Frankfurter Bahnhofsviertel viele Menschen, die an einer Überdosis starben oder ihre Drogensucht aus anderen Gründen nicht überlebt haben. Und Dirk weiß auch selbst, wie es ist, wenn die Droge jede Minute des Tag bestimmt. Wenn nichts mehr geht ohne den Rausch, den schnellen Kick von Kokain oder Heroin.

„Das Leben frisst“, sagt Dirk. Er kämpft heute dank Methadonprogramm zum Glück nicht mehr gegen die Gefahren einer Überdosis oder gegen die furchtbare Sucht nach harten Drogen. Geblieben ist bislang der Alkohol als stetiger Begleiter.

Außerdem bestimmt die Armut im Moment Dirks Tagesablauf. Seine Rente reicht nicht zum Leben, und Dirk muss sie aufbessern mit Dosen- und Flaschensammeln. Nach einer Depression hatte er nicht die Kraft, beim Amt nach Hilfe und Unterstützung zu fragen, und ein Leben als Bettler kommt für ihn nicht in Frage. Er möchte lieber selbst aktiv werden. Obwohl er noch gar nicht so alt ist, ist Dirk einer von denen, die gegen die Altersarmut ankämpfen.

Neuen Lebensmut fand Dirk in seinem kleinen Hund. Von einer Bekannten konnte Dirk den Vierbeiner zunächst in Pflege aufnehmen. So entstanden ihm keine zusätzlichen Kosten. Da das Zusammenleben mit der Fellnase auf Anhieb gut klappte, verbringen die beiden inzwischen fast immer Tag und Nacht zusammen.

Nach einer langen Durststrecke hat Dirk inzwischen sogar die Kraft gefunden und sich an eine Sozialarbeiterin gewandt, die ihm nun hilft, Zuschüsse für Miete und Lebenshaltung zu beantragen und auch seine Schulden in den Griff zu bekommen.

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