Er plädierte auf „nicht schuldig“, sprach von den Misshandlungen in der englischen Haft und schien ein gebrochener Mann zu sein.
Nach einer kurzen Zeit jedoch wandelte sich Kaltenbrunner in einen Mann, der mit allen Mitteln bereit war, um sein Leben zu kämpfen.
Kaltenbrunner sagte, dass alle Beschlüsse und juristischen Dokumente, die seine Unterschrift trugen, von einem Adjutanten „abgestempelt“ und abgeheftet wurden. Er sagte auch, dass Gestapo-Chef Heinrich Müller seine Unterschrift unrechtmäßig auf zahlreiche fragliche Dokumente gesetzt habe.
Kaltenbrunner argumentierte zu seiner Verteidigung, dass seine Position als Chef des Reichssicherheitshauptamts nur theoretisch existierte und er nur in Belangen der Spionage und des Nachrichtendienstes tätig war. Er behauptete, dass Himmler als sein Vorgesetzter die Schuld an den Gräueltaten trage, die während seiner Amtszeit als Leiter des Reichssicherheitshauptamts begangen wurden. Kaltenbrunner beteuerte auch, er habe vor 1943 keine Kenntnis von der sogenannten „Endlösung“ gehabt und fuhr fort, er habe gegenüber Hitler und Himmler gegen die Misshandlung der Juden protestiert. Weitere Dementis von Kaltenbrunner beinhalteten Aussagen, dass er nichts vom Kommissarbefehl gewusst habe, in dem deutschen Soldaten aufgetragen wurde, sowjetische KP-Funktionäre bei ihrer Gefangennahme direkt zu erschießen und er niemals in Mauthausen gewesen sei, obwohl es Fotos gab, die seinen Besuch dort dokumentierten.
Während aller Befragungen wehrte sich Kaltenbrunner dagegen, Heydrichs Nachfolger genannt zu werden. Er fügte hinzu, er habe das Gehalt eines Polizeigenerals bekommen, was 1.820 Reichsmark waren, wohingegen das Einkommen Heydrichs mehr als 30.000 Reichsmark betrug.
Kaltenbrunner war einer der Hauptinitiatoren und Organisatoren der Operation Reinhard, was ein Deckname für die systematische Vernichtung der Juden im Generalgouvernement des von Deutschland besetzten Polen war. Es wurden im Zuge dieser Operation drei Vernichtungslager errichtet: Bełżec, Sobibor und Treblinka. Als Kaltenbrunner gefragt wurde, ob er während seiner Amtszeit von den 450.000 Juden gewusst hatte, die im Vernichtungslager Treblinka zwischen dem 23. Juli 1942 bis Oktober 1943 ermordet wurden, antwortete er: „Nein.“
Doch seine Lügen halfen ihm nicht, der Gerechtigkeit zu entfliehen.
Am 1. Oktober 1946 befand das Internationale Militärtribunal Ernst Kaltenbrunner der Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit für schuldig und verurteilte ihn zum Tode durch den Strang.
Kaltenbrunner wurde vom amerikanischen Armee-Sergeant John C. Woods hingerichtet, der keine Vorkriegserfahrung als Henker hatte. Es wird angenommen, dass er die Hinrichtungen absichtlich schlecht ausführte, um den zehn Naziverbrechern, die an diesem Tag hingerichtet wurden, einen langen, qualvollen Tod zu bereiten.
Die Nazis, die von Sergeant Woods hingerichtet wurden, fielen mit einer Fallhöhe vom Galgen, die nicht ausreichte, um ihnen das Genick zu brechen, was in einigen Fällen zu einem minutenlang andauernden Tod durch Strangulation führte. Zusätzlich war die Falltür zu klein, was bei einigen der Verurteilten bei ihrem Sturz zu blutigen Kopfverletzungen führte.
Am 16. Oktober 1946, dem Tag seiner Hinrichtung, war Ernst Kaltenbrunner der dritte der Verurteilten, der aufs Schafott trat. Nach seinen letzten Worten: „Ich habe mein deutsches Volk und mein Vaterland mit warmen Herzen geliebt. Ich habe meine Pflicht nach den Gesetzen meines Vaterlandes getan und es tut mir leid, dass mein Volk von Männern geleitet wurde, die keine Soldaten waren und, dass Verbrechen begangen wurden, von denen ich nichts wusste. Ich habe ehrenhaft gekämpft. Deutschland - viel Glück.“, wurde Kaltenbrunner gehängt, aber da er mit zu wenig Schwung vom Galgen fiel, um sein Genick zu brechen, dauerten seine grauenhaften Zuckungen 11 Minuten, bis er starb. Er war 43 Jahre alt.
Danach wurde seine Leiche eingeäschert und in der Isar verstreut.
Sergeant Woods bestand später nicht nur darauf, er habe alle Hinrichtungen fachgerecht durchgeführt, sondern gab auch an, sehr stolz auf seine Arbeit zu sein.
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