Schweizer Bauern in Russland
Drei Schweizer Bauern suchen ihr Glück in Russland. Im Frühling 2004 kauften sie einen verlotterten landwirtschaftlichen Betrieb, südlich von Moskau. Wo stehen sie heute? Der Film führt in ihre neue Welt fern aller Milchkontingente und Direktzahlungen. Er dokumentiert die Herausforderungen und den immer wieder überraschenden Alltag von Jakob, Sepp und Hans. Mit frischem Lebensmut bemühen sich die drei Eidgenossen, aus Visionen und Träumen Nägel mit Köpfen zu machen.
Die Schweizer Landwirtschaft steckt in der Krise. Doch es gibt Bauern, die in dieser misslichen Situation nicht verzweifeln, wie Jakob B. (58 Jahre), Hans M. (42) und Josef L. (40). Die drei Vollblut-Bauern litten bis vor kurzem am Strukturwandel der Landwirtschaft und sahen für sich keine Zukunft mehr. Sie suchten nach Lösungen, ein Abenteuer kam durchaus in Frage. Zwar waren sie mit der heimatlichen Scholle verbunden, doch der Blick über die Grenzen hinaus war ihnen vertraut.
«Unternehmerische Altbauern und ledige Jungbauern haben sehr grosse Erfolgschancen in Russland, wenn sie Ausdauer haben», schrieb die Zeitschrift «Schweizer Bauer», die Jakob, Sepp und Hans mit ihrer Leserreise im Frühsommer 2003 für das russische Experiment begeisterte. Ob Russland wieder wie schon zu Zaren-Zeiten zum Auswanderungsland für Schweizer Bauern wird, bleibt abzuwarten. Anders als die früheren Auswanderer sind die drei Abenteurer heute jedenfalls mit Billigflügen, Handys und Mails in ständigem Kontakt mit der Schweiz. Gewissermassen als Global-Players können sie den Bezug zu ihren Höfen in der Schweiz und ihrer alten Heimat aufrechterhalten. Ein Leben wie zuvor können sich Jakob, Sepp und Hans nicht mehr vorstellen.
Film von Helen Stehli Pfister
Kamera: Peter Ramseier
© 2005 Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)