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'Mit der Frühschicht auf Üg 68533 nach Epterode und Hirschhagen' - Teil 1: 'Hoch nach Epterode'..

Jochen Pursche's Rock'n'Rail Channel 2,462 lượt xem 3 years ago
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Das 'Schlimmste', was passieren kann, ist Nebel! Bei Regen machst du den Scheibenwischer an und siehst trotzdem alles, bei Nebel siehst du nichts.. Aber ändern kannst du es nicht, wenn er kommt - also muß man auch da "durch"! Nun - zum Glück war er nicht so dick, man sah immer noch was.

Lange geplant, nun endlich durchgeführt, die Mitfahrt auf der Übergabe zum Schrotthändler in Hirschhagen und nach Epterode. Zwischen dem Team und mir bestand gleich eine Art 'Harmonie', es machte richtig Spaß, wie man auch hören kann..
Früh 5 Uhr stand ich im Betriebshof Kassel beim Lokleiter vor'm Fenster, das ging alles 'kurz und schmerzlos', wenige Minuten später saß ich auf der Lok, und die Tour ging los.

Zuerst als Lz nach Bettenhausen, bei Tageslicht sehen wir die Strecke am Ende des 2. Teils.

Zuerst bedienten wir, leider noch voll im Dunkeln, den Anschluß der Fa. Reimer & Co am alten Fuldahafengleis. Das ist heute alles komplett weg. Deshalb, auch wenn man noch nicht viel sieht, ist es ein Zeitdokument.

Schließlich brachen wir als Üg 68533 auf in die Berge, mit dem leeren Kohlependel für Epterode und Schrottwagen für Hirschhagen hinten dran. Durch diese kam der Zug auf eine beträchtliche Länge, was wir auf der kurvenreichen Steigungsstrecke noch zu spüren bekommen sollten..

Gleich im ersten Abschnitt sehen wir, wie bereits an der Infrastruktur 'gespart' wurde. Für zwei Schranken im Stadtgebiet war bereits der Schrankenwärter eingespart worden, man muß mit dem langen Zug davor anhalten, der Rangierer muß die Schranke vor Ort kurbeln und dann den ganzen Zug auf holprigem Gelände entlang laufen, um wieder zur Lok zu kommen. Das hatte schon was von 'Zumutung'..

Die nächste 'Spezialität' folgte unverzüglich. Wir kamen in Oberkaufungen an, dort stand ein geparkter Pkw am Bahnhof. Mit uns mitgefahren war der "mobile Fahrdienstleiter", der nun abstieg, sich den Pkw schnappte, uns vorausfuhr und in Helsa und Hessisch Lichtenau für uns die Signale und Weichen, sowie in Fürstenhagen die noch vorhandenen Schranken bediente!
Das erklärt die Signalhalte vor Helsa und Hessisch Lichtenau, denn so schnell konnte er das trotz unserer langsamen Bergfahrt auf der belebten Straße gar nicht schaffen!

Hinter Helsa wurde es dann kritisch, das Gleis war schmierig und zeitweise sah es aus, als würden wir es nicht schaffen. Die Lok schleuderte, wir waren schon bis auf 10 km/h runter.. Aber am Ende kamen wir dann doch wieder in Fahrt.

Tage zuvor hatte es oben schon kräftig geschneit, wir sehen noch einige Schneeränder. Und je höher wir kommen, desto dicker wird der Nebel. Sehr schade, denn wir hätten herrliche Aussichten von da oben genießen können..

In Walburg(Hess. Nassau), einst ein betriebsamer Bahnhof, sehen wir ein trauriges Bild. Einfach abgeschnittene Gleise rosten dahin, nur das unbedingt Notwendige ist noch angebunden. Wir sehen die Anlage der durchgehenden Strecke Kassel - Eschwege abgebunden, und 'schlängeln' uns auf dem, was noch da ist, durch die einst imposante Anlage.

Von Epterode trennen uns noch ganze 1,5 km bis zum alten Endbahnhof Großalmerode West, dem Ort, der außerdem noch einen topographisch deutlich tiefer gelegenen Kopfbahnhof Großalmerode Ost und der Strecke Velmeden - Eichenberg hatte. Deren Bahndamm sehen wir in Velmeden noch deutlich. Und in Epterode ziehen wir bis kurz vor die Sperrscheibe aus.
Hier sorgt die Zeche Hirschberg noch für den Fortbestand der Strecke, täglich verkehrt der Kohlependel von hier für das Kraftwerk Niederzwehren in Kassel. Als die Zeche am 15.12.2002 schloß, bedeutete das auch das Ende der am 01.02.1884 eröffneten Strecke.

Hirschhagen ist der Rest einer einst ausgedehnten Bahnanlage einer Muna aus dem 2. Weltkrieg, die einen 7 km langen Rundkurs mit vielen Verzweigungen aufwies. Hier hatte sich mittlerweile ein Schrotthändler angesiedelt, der zum Verschrotten freigegebene Eisenbahnwagen zerlegte. Auch wir haben heute 4 davon im Schlepp. Die "Betriebsführung" ist sehenswert, nicht ohne ein Schmunzeln... Spätestens mit der Einstellung des Kohleverkehrs kam auch diese Bedienung zum Erliegen.

Heute fährt auf einem Teil der Strecke die Stadtbahn nach Hessisch Lichtenau, immerhin etwas Gutes.. Den Rest hat sich längst die Natur zurück geholt. Bis Bettenhausen ist die Strecke nach wie vor im Güterverkehr in Betrieb.

Ich habe das Video bewußt in 2 Teile geteilt, die Beschreibung bezieht sich aber auf beide Teile. So denke ich, entsteht ein wenig mehr "Spannung".

Viel Spaß nun mit Teil 1 - allein schon das "Mitfiebern", ob wir nun den Berg hoch kommen oder nicht, geht ins 'Adrenalin'..

Anmerkung: Die Hinweise auf die Haltepunkte Niederkaufungen und Rommerode sind nicht exakt plaziert, wir sehen die Haltepunkte etwas danach in Fahrtrichtung links..


Alle Daten aus Wikipedia.

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