Es ist ihr großer Tag - Arife Ünlü und ihre Mutter sind aufgeregt. Während die Braut sich noch schminkt, ist unten schon das Festkommitee. Mit Davul und Zurna, typischen türkischen Instrumenten, sorgen sie mitten in einem Ulmer Wohngebiet für Stimmung.
Eine türkische Hochzeit ist voll von Traditionen, alles überliefert. Schon vor diesem Tag ist einiges passiert, vom Bewilligungsbesuch des Bräutigams bis zu dem Abend, an dem die Handflächen der Braut mit Henna eingerieben wurden. Arife und Özkan Ünlü sind beide in Deutschland geboren, wollen aber wie viele der fast 300.000 baden-württembergischen türkischen Einwohner ihre Wurzeln nicht vergessen.
Arife und Özkan verbringen einige Stunden alleine, denn Tradition ist eher, dass das türkische Paar erst zu seiner Feier kommt, wenn die Gäste schon da sind. 200 sind es, eine kleine Feier für türkische Verhältnisse, wie viele Gäste genau kommen, weiß man bei so einer Feier nie. Kann ein türkisches Brautpaar in diesen Zeiten überhaupt unbeschwert feiern? In Zeiten, wo viele Angst haben, rassistisches Gedankengut bei Deutschen zu schüren? Ja, sagen die beiden. Das hier ist ihr Fest.
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