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Wie lebten die Kelten? | Planet Schule

planet schule 39,800 lượt xem 3 years ago
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In der Spätzeit der Kelten entstanden die ersten „Großstädte“ nördlich der Alpen, die sogenannten „oppida“ - gewaltige Siedlungen für mehrere Tausend Menschen, mit kilometerlangen Wallanlagen. Aber auch andere Bauanlagen tauchen in dieser Epoche auf, die den Wissenschaftlern bis heute Rätsel aufgeben: die sogenannten „Viereckschanzen“. Waren es Kultstätten, in den Druiden residierten? Oder waren es Landsitze, als Zentren bäuerlicher Siedlungen? Der Film nimmt das Leben der Kelten in der Spätzeit in den Blick und begleitet die originalgetreue Rekonstruktion einer Viereckschanze.
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00:00 | Der Fürstensitz am Ipf
02:22 | Keltennachbau Cernubona
05:11 | Druiden
07:16 | Viereckschanzen als Zufluchtsort
10:19 | Bautechnik und Befestigungsanlagen
12:45 | Was wurde aus den Kelten?
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1) Der Fürstensitz am Ipf
Auf dem Ipf bei Bopfingen errichten damals die Kelten einen Fürstensitz. Aus der Luft suchen Archäologen nach Siedlungsspuren aus dieser Zeit. Nur aus der Luft erkennt man Grundmauern, Wälle und Gräben, die unter der Erde verborgen liegen, denn darüber wächst die Vegetation anders. Sie entdecken eine keltische Viereckschanze und wollen die Funktion dieser Anlagen erforschen.

2) Keltennachbau Cernubona
Mitglieder der Keltengruppe Cernunos Celtoi rekonstruieren eine Viereckschanze. Die Wände der Gebäude werden aus Weidenflechtwerk zwischen Holzpfosten errichtet und mit einem Mörtel aus Lehm, Stroh und Wasser verputzt.
Der Kult spielte bei den Kelten eine große Rolle und deshalb wurden die viereckigen Anlagen in der Vergangenheit oft mit rituellen Handlungen in Verbindung gebracht.

3) Druiden
Druiden waren Heiler und Spirituelle, die in der keltischen Kultur eine ganz wichtige Rolle spielten. Der römische Geschichtsschreiber Plinius der Ältere berichtet detailliert von den Praktiken der Druiden und ihren medizinischen Kenntnissen. Er schrieb beispielweise, dass die Druiden Misteln als Gegenmittel bei Vergiftungen verwendeten. Bei Ausgrabungen wurden große Kupferkessel gefunden. Das waren bei den Kelten weit verbreitete Gebrauchsgegenstände, die sicherlich auch die Druiden für ihre Heiltränke benutzt haben. Als Träger des Wissens nahmen sie eine Ausnahmestellung in der keltischen Gesellschaft ein und standen neben den Häuptlingen über Kriegern und Bauern.

4) Viereckschanzen als Zufluchtsort
Die Viereckschanzen repräsentieren einen einheitlichen Bautypus, etwa ein Hektar groß mit Wall und Graben umgeben und einer sehr einheitliche Innenbebauung. Möglicherweise könnten es keltische Gutshöfe gewesen sein, die von den anderen Bewohnern abgegrenzt werden sollten. In Zeiten der Gefahr war die Viereckschanze sicher ein Zufluchtsort für alle Bewohner.
Die Kelten waren Selbstversorger und bauten Gemüse, Kräuter und Getreide an. Das Leben der meisten Kelten war einfach, manchmal hart. Rund um die Schanzen kam es immer wieder zu Streitigkeiten und Konflikten, zum Beispiel um Weiderechte. In solchen Fällen schlichteten die Druiden die Konflikte der Kämpfer, denn das Wort der keltischen Druiden hatte Gewicht.

5) Bautechnik und Befestigungsanlagen
In der Keltenschanze Cernubona geht der Bau des größten Gebäudes voran. Das Haus wurde wahrscheinlich für Versammlungen, Beratungen und Gerichtsverhandlungen genutzt. Stämme werden über dem Feuer angeschwelt, um das Holz widerstandsfähig gegen Holzwürmer und Feuchtigkeit zu machen. Neben den kleinen Viereckschanzen bauten die Kelten im 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. auch einige sehr große befestigte Städte. Die Keltenstädte waren allerdings nur eine Schlussepisode der achthundertjährigen Kultur der Kelten. Rätselhafterweise werden die Städte aufgegeben und verlassen.

6) Was wurde aus den Kelten?
Das Verschwinden der keltischen Kultur ist eines der großen Rätsel der Geschichte. Und so verschwindet auch die keltische Religion, für die auch die Druiden zuständig waren. Druiden waren Priester, Richter, Lehrer und Berater. Den Untergang ihrer Kultur konnten sie und ihre Götter nicht aufhalten. Immerhin werden einige ihrer Gottheiten, wie zum Beispiel die Pferdegöttin Epona, von den Römern weiter verehrt. Auch die Viereckschanzen wurden verlassen. Heute können Grabungsbefunde und Rekonstruktionen helfen, uns eine Vorstellung von den Siedlungen und Bauwerken der Kelten zu machen. Aber über das Leben darin bleiben noch viele Fragen offen.

Das Video ist Teil der Reihe "Das Kelten-Experiment".

#SWR #PlanetSchule
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