Lohnt sich die Umstellung auf Bio immer weniger?
In diesem Jahr sollen die Betriebe zehn Prozent ihrer Flächen nach Öko-Standards bewirtschaften, im Jahr 2030 sogar 15 Prozent. Fakt ist: Bisher betrug der Öko-Flächenanteil in Niedersachsen gerade einmal sechs Prozent, für das Jahr 2024 liegt noch keine offizielle Zahl vor, aber es werden schätzungsweise 6,6 Prozent sein. Das Agrarland Niedersachsen ist mit seinem prozentualen Öko-Flächenanteil Schlusslicht bei den Flächenländern, das geht aus den Statistiken hervor, die die Landwirtschaftskammer Niedersachsen aufbereitet hat. "Positiv ist allerdings, dass die Fläche weiterhin steigt - wenn auch auf geringem Niveau - und nicht sinkt, wie es leider in anderen Bundesländern im Jahr 2023 der Fall war", sagt Alexandra Wichura von der Landwirtschaftskammer.
Umstellung auf Bio dauert
Für Landwirte, die ihren Bauernhof in einen Öko-Betrieb umwandeln wollen, ist dieser Schritt mit erheblichen Kosten und viel Bürokratie verbunden. Zwei Jahre dauert es, bis beispielsweise Ställe umgebaut sind und auch die landwirtschaftlichen Flächen als Ökoflächen gelten. Denn bei der Düngung und beim Pflanzenschutz gelten strengere Regeln. Natürlich bekommen die Landwirte Zuschüsse vom Land, vom Bund und auch von der EU, wenn sie ihren Betrieb auf Bio umstellen. "Aber was fehlt, ist Planungssicherheit", sagt Detlef Kreye vom Kreislandvolkverband.
Ist der Bio-Boom ist vorbei?
Und nicht nur die Planungssicherheit fehlt, es fehlen auch Kunden, die Öko-Produkte kaufen. Während die Nachfrage nach ökologisch erzeugten Lebensmitteln zu Corona-Zeiten boomte, beklagen Landwirte nun, dass sie ihre Bio-Waren nur schlecht los werden. Die Landwirtschaftskammer hat ermittelt, dass beispielsweise der Anteil von Bio-Schweinefleisch gerade einmal ein Prozent ausmacht. 99 Prozent der verkauften Waren stammen folglich aus konventioneller Tierhaltung. Und Milchbauern haben immer wieder das Problem, dass der Preisunterschied zwischen konventioneller Milch und Bio-Milch nur wenige Cent beträgt. Dabei wären deutlich höhere Preise nötig, um die Kosten, die ein ökologisch wirtschaftender Betrieb mit sich bringt, zu decken.
#NdrInfo #Bio #Landwirtschaft #Niedersachsen
00:00 Morgens auf dem Biohof
00:34 Wie zufrieden ist der Bauer?
00:51 Die landwirtschaftliche Flächenverteilung
01:20 Umweltverbände über die Lage in Niedersachsen
01:50 Bio wird weniger nachgefragt
02:30 So wird der Bio-Anbau gefördert
03:00 Warum arbeiten so wenig Betriebe ökologisch?
Foto Thumb: IMAGO / Cavan Images
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► Das Land Niedersachsen plant ein regionales Bio-Siegel für Lebensmittel. Wie das genau funktionieren soll, erfahrt ihr hier: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Niedersachsen-plant-regionales-Bio-Siegel-fuer-Lebensmittel,biosiegel130.html
► Der Discounter Aldi wirbt damit, ab 2030 nur noch Fleisch der Haltungsformen 3 und 4 anzubieten. Mutiger Schritt für mehr Tierwohl oder Marketing-Masche? https://www.youtube.com/watch?v=jiL_4YKgdhQ
► Auch in Schleswig-Holstein stockt der Bio-Anbau. Nur jeder zwölfte Hof im Land setzt auf ökologischen Anbau. Damit liegt SH im bundesweiten Vergleich eher hinten. Was die Landesregierung dagegen tun möchte erfahrt ihr hier: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Oekolandbau-in-Deutschland-SH-rangiert-auf-hinteren-Plaetzen,oekolandbau162.html
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